Der Ortsgemeinderat der Ortsgemeinde Sprendlingen hat am 08.12.2004 in seiner öffentlichen Sitzung beschlossen, einen sogenannten "žSpielleitplan"œ aufzustellen. Der "žSpielleitplan"œ ist Teil der Spielleitplanung, die eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungsplanung für Städte und Ortsgemeinden zum Ziel hat, und sich dabei eng an den Bedürfnissen und Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen orientiert. Sie ist ein Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung des Lebens- und Wohnumfeldes von Kindern und Jugendlichen. Ein zentraler Bestandteil aller Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritte ist dabei die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.
Aus der Verzahnung von räumlicher Planung und Beteiligung der jungen Menschen im Rahmen dieser Planung ergibt sich die besondere Qualität der Spielleitplanung, die Ende 1999 als Gemeinschaftsprojekt durch das Ministerium für Umwelt und Forsten sowie das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramms "Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz" initiiert wurde. Über die beiden genannten Ministerien erfolgte eine Förderung zur Aufstellung des Spielleitplans nach den Förderkriterien des Landes Rheinland-Pfalz.
Im Zuge der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bereits in den einzelnen Planungsphasen werden diese an die gesellschaftlichen und demokratischen Prozesse herangeführt. Sie entwickeln dabei Sozialkompetenz und werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Die durch den Ortsgemeinderat beschlossenen Leitlinien der Spielleitplanung für Sprendlingen konkretisieren das Leitbild wie folgt: "œSiedlungs- und Freiflächen sowie Verkehrsflächen sollen in der Ortsgemeinde Sprendlingen im Interesse von Kindern und Jugendlichen so entwickelt werden, dass ihre Qualität verbessert, Flächen erhalten und gesichert oder neu geschaffen werden.
Die Ortsgemeinde hat sich dabei zum Ziel gesetzt:
· stets Kinder und Jugendliche zu beteiligen
· die Belange von Kindern und Jugendlichen in Fachplanungen zu integrieren
· Planung und Beteiligung zu verschränken
· notwendige Strukturen zu verankern
· querschnittsorientiert zu arbeiten
· die unterschiedlichen Belange von Mädchen und Jungen zu beachten
erstellt: Stephan Kern / 21.10.2008
Viele Kinder und Jugendliche, viel Fleiß und die Mithilfe von engagierten BürgerInnen, von Planern sowie Pädagogen waren erforderlich, um bisher folgende Ziele zu erreichen:
erstellt: Stephan Kern und Sandra Weller / 18.06.2009
Bei der Erstellung des Spielleitplans durchstreiften Kinder und Jugendliche ihre Heimatgemeinde. Auf diesen Streifzügen beschrieben die Kinder, was sie an bestimmten Stellen besser oder anders machen würden, als die Erwachsenen. Hier war ein Bürgersteig zu eng, dort fehlte ein Schatten spendender Baum. Die Erwachsenen, die die Kinder begleiteten bekamen so manch überraschende Einblicke in die vertraute Umwelt. Auf dem sogenannten Elefantenspielplatz in der Ernst-Ludwig- Straße, das war die einhellige Meinung der Streifzügler, sollte unbedingt etwas passieren. Der Elefant, ein etwas in die Jahre gekommenes Klettergerüst, fühlt sich furchtbar einsam. Eine Rutsche, eine Sandgrube und zwei Betonplatten, auf den früher einmal Tischtennis gespielt wurde - das sind alle Gefährten des Elefanten. Und es sind die Kinder, die dem Elefanten fehlen. Der Spielplatz erfüllt seinen Zweck nicht mehr. In der Arbeitsgruppe war man sich daher auch schnell einig. Der Elefantenspielplatz, der an zentraler Stelle mitten in Sprendlingen liegt, wird "aufgemöbelt". Mehr Spielgeräte und eine freundlichere Umgebung wünschen sich die Kinder. Die Planungen sind mittlerweile in vollem Gang. Die Neugestaltung des Elefantenspielplatzes ist das so genannte Starterprojekt. Es ist die erste große Umsetzung der Spielleitplanung. Die Ortsgemeinde zeigt mit diesem Starterprojekt, dass sie die Anregungen der Kinder ernst nimmt.
erstellt: Manfred Bucher / 20.10.2008