DAS SPRENDLINGER HEIMATMUSEUM

Museen sind Bewahrer der Vergangenheit

Ein Hauch von Nostalgie und Staub schwebt durch die matt erhellten Räume mit den kleinen Fenstern.

Aus der unermüdlichen Sammlerleidenschaft des Sprendlingers Wolfgang Genther entstand 1972 das Heimatmuseum. Auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für seine umfangreiche Sammlung fand er damals in der St. Johanner Straße ein fränkisches Bauernhaus aus dem Jahre 1751, das dem Winzer Klaus Reutter gehörte. Dieses Gebäude erwarb die Ortsgemeinde und renovierte außen, während die Familie Genther die innere Neugestaltung übernahm. Die aus unzähligen Einzelstücken bestehende Sammlung ist heutzutage dort untergebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...mit Hilfe einer Schaufensterpuppe die Mode der Sprendlingerinnen im 19. Jahrhundert vorstellt (Quelle: Titelbild Zeitschrift für Weiterbildung Heft 2/3 1975).

13 Räume kann man beim Besuch des Museums besichtigen. Dabei wurden die früheren Nutzungen des Bauernhofes meist beibehalten. So sind in der Küche Gebrauchsgegenstände unserer Vorfahren zu bewundern, die gute Stube und das Schlafzimmer sehen aus, als seien sie noch bewohnt. Es gibt ein Nähzimmer mit historischen Nähmaschinen, einen Schulsaal mit Utensilien früherer Pennäler. Über den idyllischen Hof kommt man in die Scheune, wo ein gewaltiger Fuhrpark altertümlicher landwirtschaftlicher Geräte sowie Kutschen und Schlitten warten. Viel Raum wird auch dem Töpferwesen gewidmet, das in Sprendlingen im vergangenen Jahrhundert eine große Bedeutung besaß. Im Keller dann kann der Besucher sehen, wie die Vorfahren Weinbau betrieben. Auch bei mehrmaligem Besuch ist immer wieder etwas Neues zu entdecken. Selbst die Museumsleiterin Heike Genther ist oft überrascht, was sie dort alles findet. Eine Ecke ist dem Gau-Bickelheimer Schulrat, Heimatforscher und Dichter Franz Joseph Spang, einem Freund von Wolfgang Genther, gewidmet. Der Badenheimer Bauerndichter Isaac Maus ist ebenfalls mit Originalausgaben seiner Werke zu sehen. Zeichnungen der Sprendlinger Malerin Charlotte Waterbeck sind auch ausgestellt. Zeitzeichen in einer Vitrine erinnern an die jüdischen Mitbürger unserer Heimatgemeinde.

Für Sprendlingen, aber auch für Gäste aus Nah und Fern, ist das Museum in seinem schmucken Fachwerkkleid eine Sehenswürdigkeit geworden. Es bietet eine willkommene Atmosphäre für musikalische und literarische Veranstaltungen. Gern wird die Gelegenheit wahrgenommen an mancherlei Begegnungen im stimmungsvollen Hof des Museums teilzunehmen; so an Sprendlinger Jahrmarkt, wo Kunst und Wiederentdecktes präsentiert werden und man bei Kaffee und Kuchen Museumsidylle genießen kann. (Quellen: Heike Genther, Heribert Fleischmann und Lehrer Heinrich Schnell) Das Heimatmuseum öffnet am Tag des Denkmals - am Maimarkt, Jahrmarkt und Martinsmarkt. Das Museum bietet auch Führungen für Schulklassen und private Gruppen an.

 

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Familie Genther Tel.: 06701 / 9011 34.

 

(Quelle: Heike Genther)
erstellt: Sandra Weller / 02.11.2008

update 18.10.2021 Hh.